Erhalt von Obstgärten in der Schweiz.
Die Hochstamm-Obstgärten spielen eine bedeutende landschaftliche und ökologische Rolle, die einen grossen Einfluss auf die Lebensqualität der Bürger hat. Sie verschönern die Dörfer, sind grundlegender Teil der Ästhetik unserer geliebten Landschaft und sind eine Quelle der Biodiversität, da sie Lebensraum und Nahrung für die heimische Tier- und Pflanzenwelt bieten.
Beispielsweise dienen sie vielen Vögeln als Nistplatz und sind auch ein Rückzugsort für zahlreiche Insekten sowie ein fruchtbarer Boden für Flechten und Moose, die für das gesamte Ökosystem der Schweiz unverzichtbar sind.
Heute gibt es in unseren Gärten viele überlebende Bäume, die entweder an Altersschwäche sterben oder aufgrund mangelnden Interesses und fehlender Pflege zugrunde gehen.
Wir sehen es als unsere Aufgabe, dem Einhalt zu gebieten. Unser Ziel: Erhalt von Obstgärten in der Schweiz.
Das Aussterben unserer alten Sorten.
Ihr Potenzial bleibt bisher oft ungenutzt, obwohl sie ein wichtiger Bestandteil der Sortenvielfalt in der Schweiz sind. Diese alten Sorten verdienen es, aus landschaftlicher, ökologischer und kultureller Sicht erhalten und wieder angepflanzt zu werden, da sie ein integraler Bestandteil des Gemeingutes sind.
Mit ihrem Verschwinden bedauern wir vor allem den Verlust einer grossen genetischen Vielfalt, denn je ähnlicher sich die Apfelbäume sind, desto schwieriger ist es, sie gegen Krankheiten, Epidemien und langfristig gegen die Folgen des Klimawandels zu schützen.
Lokale Sorten wurden über Jahrhunderte an ein gewisses Mikroklima angepasst. Sie zeigen eine ausserordentliche Krankheitsresistenz und tragen so zur Nahrungsmittelsicherheit der Schweiz bei.
Der Verlust eines jahrhundertealten historischen und geschmacklichen Erbes.
Mit dem Verschwinden alter Obstsorten verschwindet auch ein wichtiger Teil unseres geschmacklichen Erbes. Wie keine andere Frucht verkörpert der Apfel die Vielfältigkeit der Schweizer Landschaft. Auf dem ganzen Landesgebiet wachsen ungefähr 2500 verschiedene Apfelsorten. In ihrem Geschmack spiegeln sich die regionalen Unterschiede und somit die Eigenheiten unserer Terroirs.
Die dezentrale Vermehrung und Weiterentwicklung von Apfelsorten ist tief in unserer Kultur verankert. War früher das Wissen um Obstveredelung weitverbreitet, finden sich heute nur noch selten Personen, die dieses Handwerk verstehen.
Indem alten Obstsorten neuer Wert gegeben wird und aus ihnen hochstehende Produkte geschaffen werden, deren geschmackliche Komplexität überrascht, wird diese Tradition am Leben erhalten.